Die ersten Weine des Neuseeländischen Jahrgangs 2016 sind in den Regalen. Es war eine riesige Ernte - 34 Prozent größer als 2015.
Die Saison war für die meisten Winzer eine Überraschung.
Meteorologen prognostizieren einen Dürre geplagten Sommer, ähnlich wie 1997-1998.
Stattdessen brachte dieser Sommer einen Strom von warmen, feuchten tropischen Luftmassen aus dem
Nordosten. Wechselndes, chaotisches Wetter im Dezember folgte ein
feuchter Januar und eine warmer, sonniger und feuchter Februar. Die warmen Luftströme aus den Tropen dauerten bis zum Herbst an und führten
Ende März reichlich Niederschläge in viele Regionen.
Die ersten vier Monate 2016 waren wärmer als üblich und stellte fast einen Wärme Rekord auf.
Die gute Nachricht ist, dass der April, die wichtigte Ernteperiode, ein angenehmes Wetter hatte, mit warmen Temperaturen, niedrigem Niederschlag und hohen Sonnenstunden.
In Marlborough, die zwei Drittel aller
Neuseeländischen Weingärten umfassen, waren der Frühling und der Frühsommer sonnig und trocken. Einzelne Winzer
stellten fest, dass die warmen Regentage im Januar zu einem Wachstumsschub der Beeren führte, was heißt, dass die Trauben plötzlich anschwellten. Dies führte zu einem neuen Gewichtsrekord
zum Zeitpunkt der Ernte.
Im Februar war das Wetter in den Marlboroughs warm, sehr sonnig und trocken.
Tausende von Tonnen Trauben wurden ausgedünnt, um eine zu große Erntemenge zu vermeiden. Dieses Problem trat in den Vergangenen Jahren öfter auf und die Winzer
hatten Schwierigkeiten diese enormen Mengen zu verarbeiten.
Bei Allan Scott war
die Ernte doppelt so groß wie 2015. Ein warmer, sonniger März, gefolgt von einem sehr sonnigen, trockenen und warmen April half, die schweren Trauben der Region reifen zu lassen.
Te Whare Ra prognostiziert das die Marlborough Weine zu besten gehören
werden, die jemals produziert wurden.
In Hawke's Bay, der
zweitgrößten Region (mit 13 Prozent der Gesamten Anbaufläche), folgte einem kühlen und nassen Frühling, ein heißer, trockener Sommer.
Die Winzer in Otago (die
drittgrößte Region mit 5 Prozent der Rebflächen) sind begeistert von einer besonders trockenen Saison, die kleine, aromatisierte Beeren hervorgebracht hat. Gleich mehrere Winzer freuen sich
über einen der stärksten Jahrgänge, den sie bisher hatten.
2016 unterstreicht wieder einmal, welche
Rebsorte für die Industrie am wichtigsten ist, mit folgenden Anteilen der Produktion: Sauvignon Blanc 72 Prozent,
Pinot Noir 8,5 Prozent,
Chardonnay 6,9 Prozent und Pinot
Gris 5,9 Prozent.
Marlborough
hat eine sehr gute internationale Reputation für Sauvignon Blanc, aber die klassische Traube dominiert auch die Ernte in anderen Regionen, die in der Regel mit anderen Sorten vorne
liegen - Hawke's Bay (die Sauvignon Blanc Ernte war weit vor Merlot und Chardonnay); Wairarapa (Sauvignon
Blanc vor Pinot Noir); Nelson (Sauvignon Blanc machte mehr als die Hälfte der Gesamternte aus)
und Canterbury (wo die Tonnage von Sauvignon Blanc beinahe doppelt so
groß war wie von Riesling und Pinot Noir).
Fazit: Die 2016er Weine werden alle mit einer sehr guten Qualität bei uns ankommen. Durch den warmen Jahrgang hatten die Roten Sorten dickere Häute, wodurch wir mehr Tannine erhalten. Ebenso werden wir Weine mit mehr Beerenaromen haben als üblich. Bei den Weißweinen erhoffen wir uns jedoch mehr Exotische Frucht und weniger Säure.